creative workshops

Creative Workshop

"Von allen Künsten hat die Architektur den direktesten Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen. (...) Tag und Nacht sind wir von Architektur umgeben, die uns wie eine dritte Haut umhüllt (...). Angesichts des Ausmaßes, in dem die Architektur oder die gebaute Umwelt unser Leben bestimmt, scheint es überraschend, wie wenig sie uns letztlich interessiert. Es besteht eine erstaunliche Diskrepanz zwischen der objektiven Bedeutung der Architektur und ihrer subjektiven Bedeutungslosigkeit in der Wahrnehmung der meisten Menschen." 1


Während die Disziplin der Architekturvermittlung noch in den Kinderschuhen steckt, ist die Raumerfahrung von Kindern gut dokumentiert. Es entwickelt sich im Laufe der kindlichen Entwicklung bis zur Adoleszenz immer weiter und ist stark vom jeweiligen soziokulturellen Kontext geprägt. Aus diesem Grund richtete sich das Projekt LIVING 2060 speziell an Kinder und Jugendliche (Zielgruppe)2. Ein wesentliches Ziel des Projekts war es, diese Zielgruppe dabei zu unterstützen, ihre alltägliche Umwelt bewusster wahrzunehmen, räumliche Qualitäten zu erleben und die Gestaltbarkeit unserer Umwelt zu erkennen.

Die Kinder und Jugendlichen von heute sind die Nutzer und Entscheidungsträger von morgen. Das bedeutet vor allem, das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen für ihren Lebensraum zu schärfen, ihn gemeinsam zu erforschen und zu hinterfragen und letztlich die Sensibilität zu entwickeln, um Entscheidungen treffen zu können. Die Fähigkeit, qualitativ hochwertige Architektur zu erkennen, ist die wichtigste Voraussetzung, um eine qualitative Verbesserung unserer baulich-räumlichen Umwelt zu erreichen und verantwortungsvolle Nutzer und Rezipienten zu gewinnen.

Zu diesem Zweck wurden zielgruppenorientiert kreative Workshops geplant und durchgeführt, die Kindern und Jugendlichen eine spielerische und experimentelle Annäherung an das komplexe Thema "Wohnen" ermöglichen. In zielgruppenorientierten Workshops und in Zusammenarbeit mit ihren Klassenlehrern wurden die Kinder und Jugendlichen unter Anleitung von Künstlern und Architekturvermittlern an das Thema herangeführt und so für die Anforderungen von Architektur und Stadtplanung sowie für ihre eigenen Wünsche in diesem Zusammenhang sensibilisiert.

 
 

1 Budde Christina, Architekturmuseum macht Schule – Bildung und Vermittlung im Deutschen Architekturmuseum, in: Budde Christinna und Winkelmann Arne (Hrsg.), Von Häusern und Menschen - Architekturvermittlung im Museum, München 2010, S.31
2 Siehe auch.: "Milieu, Urbanität und Raum: Soziale Prägung und Wirkung städtebaulicher Leitbilder und gebauter Räume", Katharina Manderscheid, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004, p143ff; und Budde Christina, (s. oben).